der genius loci von hohenems - Im Raume lesen wir die Zeit (Schlögel 2003)
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft finden in einer Stadt simultan statt, schreiben sich in ihr ein und werden wieder überschrieben. Aldo Rossi beschreibt den Genius Loci als »Seele der Stadt als der eigentlichen Qualität einzelner städtebaulicher Tatbestände«. Die Verschränkung von Geschichte, Raum und Stadt wird in Hohenems außergewöhnlich lesbar. Assmann spricht in diesem Zusammenhang von einer „Verräumlichung“ der Geschichte.
Inspiriert vom Hohenemser Stadtrundgang baut die Präsentation des Entwurfs auf diesem auf und versucht, durch drei zusätzliche thematisch fokussierte Rundgänge, die Interventionen in ihrem Kontext zu verorten.
Diese 3 Stadtrundgänge durch Hohenems zeigen, wie sich an diesen Orten die Zeit im Raum verdichtet und wie die verschiedenen zeitlichen Abschnitte förmlich in der architektonischen Substanz der Stadt lesbar sind.
Das vorliegende Konzept versucht das außerordentliche Potenzial von Hohenems, als Kleinstadt mit historischen Bezügen und kultureller Diversität räumlich sichtbar zu machen.
RUNDGANG 1: ErinnerungsRÄUME in Hohenems [das jüdische Viertel – un lieux de memoire]
Erinnerungsräume in Hohenems zeigt die jüdische Geschichte von Hohenems.
Durch die Neugestaltung und Erweiterung des Salomon-Sulzer Platzes und gezielt verorteten Interventionen versucht das Projekt dieses Viertel auf Basis eines geschichtlichen Bewusstseins zu einem pulsierenden und gleichzeitig reflektierten Ort für seine Bewohner und Besucher zu machen.
RUNDGANG 2: ENTSTEHUNG von Hohenems [Geschichte der Herrschafen von Ems]
Entstehung von Hohenems zeigt die Spuren der Ritter und die Entstehung einer freien Grafschaft.
Der dargestellte Ausschnitt soll verdeutlichen, dass gerade diese Zeitspanne Hohenems als eine äußerst grüne Stadt mit hochwertigen Parkanlagen insbesondere im Südwesten des Renaissancepalastes geprägt hat.
RUNDGANG 3: Kulturstadtleben Hohenems [Lesen, zuhören, sehen ….]
Kulturstadtleben Hohenems versucht zu verdeutlichen wie die geplanten baulichen Veränderungen und Interventionen, die bestehenden Kultureinrichtungen räumlich ergänzen und deren Initiativen unterstützen.
Kathrin Aste, Frank Ludin, Marc Ihle, Serdar Oeztuerk, Sophia Spiss